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Februar 2025

Gleicher Lohn für gleiche Arbeit: SoVD-Demonstration vor dem Sozialministerium„Equal Pay Day“ am 7. März 2025

Hannover. Noch immer verdienen Frauen weniger als Männer – in Niedersachsen liegt der Unterschied bei 15 Prozent. Der Abstand ist zwar geringer geworden, der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen fordert trotzdem ein höheres Tempo, damit Frauen endlich den gleichen Lohn für gleiche und gleichwertige Arbeit erhalten. Deshalb wird Niedersachsens größter Sozialverband am Aktionstag „Equal Pay Day“ vor dem Sozialministerium demonstrieren und seine Forderungen an den niedersächsischen Sozialminister Dr. Andreas Philippi übergeben.
„Ungleichheit beenden und den gordischen Knoten zerschlagen“ – so lautet das Motto der SoVD-Kundgebung. Der Sozialverband will damit auf die Problematik aufmerksam machen, dass die Lohnlücke zwischen Frauen und Männern noch immer viel zu groß ist. „Im Vergleich zum vergangenen Jahr ist der Abstand zwar um drei Prozentpunkte gesunken, trotzdem verdienen Männer noch immer fast vier Euro mehr pro Stunde als Frauen“, sagt Annette Krämer, SoVD-Verbandsratsmitglied für Frauen- und Familienpolitik und ergänzt: „Natürlich ist das eine positive Entwicklung, die aber nach drei Jahren Stagnation auch dringend notwendig war.“ Die Politik dürfe jetzt auf keinen Fall nachlassen und müsse dringend weiter bei der Bezahlung, der gleichberechtigten Aufteilung von Sorge- und Erwerbsarbeit und der Unterstützung von Alleinerziehenden nachbessern.
Deshalb wird der SoVD am 7. März 2025 von 11 bis 12 Uhr mit zahlreichen Engagierten vor dem Sozialministerium (Hannah-Arendt-Platz 2) demonstrieren, sich mit Sozialminister Philippi sowie weiteren Politiker*innen austauschen und ihnen entsprechende Forderungen überreichen.

Kostenexplosion: Politik muss Pflegebedürftige endlich entlastenEigenanteil steigt in Niedersachsen immer weiter

Hannover. Dramatische Entwicklung bei Pflegeheimkosten: Für Bewohner*innen von stationären Einrichtungen in Niedersachsen ist der Eigenanteil im Vergleich zu 2024 um zwölf Prozent gestiegen. Das zeigt eine Auswertung des Verbands der Ersatzkassen (vdek). Der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen fordert von der Landesregierung endlich schnelle Maßnahmen, damit dieser erschreckende Trend gestoppt wird.
Wer in einem Pflegeheim lebt, muss einen Eigenanteil bezahlen. In Niedersachsen beträgt er momentan durchschnittlich 2.639 Euro monatlich. Seit Langem steigen diese Kosten kontinuierlich, im vergangenen Jahr erneut um 286 Euro. „Wir spüren diese Entwicklung auch ganz deutlich in unserer Beratung. Es kommen immer mehr verzweifelte Mitglieder zu uns, die nicht mehr wissen, wie sie ihren Platz im Pflegeheim bezahlen sollen. Viele von ihnen sind deshalb auf Sozialhilfe angewiesen“, so Dirk Swinke, Vorstandsvorsitzender des SoVD in Niedersachsen.
Für den größten Sozialverband in Niedersachsen ist das ein unhaltbarer Zustand. „Es kann nicht sein, dass Menschen, die ihr Leben lang gearbeitet haben, im Alter auf Sozialhilfe angewiesen sind, weil der Eigenanteil derartig steigt“, sagt Swinke und ergänzt: „Diese Entwicklung gibt es nicht erst seit gestern. Die Politik kennt das Problem und die Sorgen der Betroffenen. Trotzdem sorgt sie nicht für Entlastung.“
Konkret fordert der SoVD zwei Dinge, um die Kostenexplosion einzudämmen: Das Land muss wieder die Investitionskosten zahlen. Das würde die Pflegebedürftigen um rund 500 Euro im Monat entlasten. „Außerdem brauchen wir eine Pflegevollversicherung, die alle pflegebedingten Kosten übernimmt. Das jetzige System ist überhaupt nicht mehr tragfähig“, betont der Vorstandsvorsitzende.

Selbstbestimmt wohnen: SoVD fordert mehr Engagement für Menschen mit BehinderungBefragung: 40 Prozent haben Wohnform nicht selbst gewählt

Hannover. Jede*r hat das Recht, selbst zu entscheiden, wo und mit wem er*sie leben möchte. Für Menschen mit Behinderung trifft dies allerdings selten zu – sie leben häufig in stationären Einrichtungen und sind damit oft nicht zufrieden. Das zeigt eine aktuelle Befragung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. Der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen kritisiert in diesem Zusammenhang scharf, dass es noch immer zu wenig barrierefreie und inklusive Wohnprojekte gibt und Betroffene somit nicht selbstständig wählen können, wie sie leben möchten.
Vor 15 Jahren ist in Deutschland die UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) in Kraft getreten. Sie garantiert Menschen mit Behinderung, dass sie ihren Wohnort und ihre Art zu leben frei wählen können. Doch die Realität sieht anders aus: Viele der Betroffenen leben in stationären Einrichtungen, weil Alternativen fehlen. Bestätigt wird dies durch den repräsentativen Teilhabesurvey des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales. 40 Prozent der Befragten gaben darin an, ihre aktuelle Wohnform nicht selbst gewählt zu haben.
Für den SoVD ist dies eine massive Missachtung der UN-BRK. „Die Umsetzung kommt noch immer viel zu langsam voran. Was nutzt es Menschen mit Behinderung, dass sie rein theoretisch das Recht haben, frei zu wählen, wie sie leben möchten, wenn es nicht ausreichend Wohnangebote gibt?“, fragt Dirk Swinke, Vorstandsvorsitzender des SoVD in Niedersachsen. Es gebe nach wie vor viel zu wenig Wohnprojekte wie inklusive Wohngemeinschaften oder Mehr-Generationen-Häuser. „Momentan ist die Wahlfreiheit nur eine leere Worthülse“, kritisiert Swinke. Er fordert mehr politisches Engagement für Inklusion – auch vom Land Niedersachsen und von den Kommunen. „Es kann nicht sein, dass für stationäre Einrichtungen noch immer mehr öffentliche Mittel zur Verfügung gestellt werden als etwa für Assistenzleistungen im eigenen Haushalt der Betroffenen“, betont der Vorstandsvorsitzende. Es brauche mehr inklusive Wohnprojekte und mehr barrierefreie Wohnungen, damit Teilhabe für Menschen mit Behinderung endlich Wirklichkeit werde.

Online-Vortrag: „Testament und vererben: So regeln Sie Ihren Nachlass richtig“SoVD beantwortet Fragen und gibt Tipps

Hannover. Wenn es um die Erstellung eines Testaments und die Vererbung geht, ist die Frage nach der richtigen Formulierung oft nur eine von vielen. Deshalb informiert der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen am 27. Februar 2025 von 16 bis 17.30 Uhr im kostenlosen Online-Vortrag „Testament und vererben: So regeln Sie Ihren Nachlass richtig“ rund um alles Wissenswerte und beantwortet häufig gestellte Fragen.
Was muss ich beachten, wenn ich etwas vererben möchte und worauf muss ich bei der Formulierung meines Testaments achten? Diese und viele weitere Fragen beschäftigen oft Betroffene, die sich mit der Erstellung eines Testaments und der Vererbung auseinandersetzen. Antworten können sie am 27. Februar 2025 von 16 bis 17.30 Uhr im kostenlosen digitalen SoVD-Vortrag „Testament und vererben: So regeln Sie Ihren Nachlass richtig“ bekommen.
Referent Matthias Muik erklärt außerdem die Grundbegriffe des Erbrechts leicht verständlich und geht unter anderem darauf ein, was passiert, wenn es kein Testament gibt, wie eine Erbfolge aussehen kann und was man unter einer lebzeitigen Überlassung versteht. Außerdem erfahren Teilnehmende Wissenswertes zu Nachfolgeplanung, Erbschafts- und Schenkungssteuer.
Sowohl Mitglieder als auch andere Interessierte können sich bis zum 24. Februar unter weiterbildung@sovd-nds.de zu dem Online-Vortrag anmelden und bekommen spätestens am Tag der Veranstaltung einen Zoom-Link an ihre E-Mailaderesse gesandt. Mehr Informationen zur digitalen SoVD-Vortragsreihe sowie weiteren geplanten Vorträgen sind unter www.sovd-nds.de zu finden.