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November 2024

SoVD demonstriert für Inflationsausgleich für Rentner*innenBündnis setzt in Berlin deutliches Zeichen für mehr Gerechtigkeit

Hannover. Klares Zeichen: Der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen hat am heutigen Mittwoch gemeinsam mit einem breiten Bündnis im Rahmen einer Kundgebung vor dem Brandenburger Tor in Berlin deutlich gemacht, dass Rentner*innen – ebenso wie Pensionierte – einen Inflationsausgleich bekommen müssen. Mit dabei waren zahlreiche SoVD-Mitglieder und -Ehrenamtliche aus den Regionen Braunschweig, Hannover, Uelzen und dem Heidekreis.
„Wir geben nicht auf und setzen uns auch weiterhin dafür ein, dass Rentner*innen beim Thema Inflationsausgleich nicht vergessen werden“, sagt Dirk Swinke, Vorstandsvorsitzender des SoVD in Niedersachsen, mit Blick auf die Demo, zu der weit mehr als tausend Teilnehmende aus ganz Deutschland angereist waren. Denn: Aus Sicht des SoVD sei es ungerecht, dass viele Arbeitnehmer*innen und Pensionierte bereits eine entsprechende Zahlung bekommen hätten, Rentner*innen bislang aber leer ausgingen.
„Mit verschiedenen Partner*innen haben wir deshalb im Sommer mehr als 200.000 Unterschriften gegen diese Ungerechtigkeit gesammelt und sie unserem Ministerpräsidenten übergeben. Außerdem hat der SoVD eine entsprechende Petition im Bundestag eingereicht“, erläutert Swinke weiter. Die Kundgebung am heutigen Mittwoch sei ein wichtiges Zeichen. „Wir lassen bei dem Thema nicht locker. Auch Rentner*innen müssen einen steuer-, abgaben- und anrechnungsfreien Ausgleich von bis zu 3.000 Euro bekommen“, fordert der Vorstandsvorsitzende. Das Argument, dafür gebe es kein Geld, lasse er nicht gelten: „Es gibt in Deutschland genug Geld, momentan ist es einfach nur falsch verteilt.“
Das breite Bündnis um den SoVD übergab während der Kundgebung die Unterschriften an die SPD-Bundestagsabgeordnete Bettina Hagedorn mit der Forderung, die Rentner*innen nicht aus dem Blick zu verlieren und wieder Gerechtigkeit herzustellen.
 

Bezieher*innen einer Erwerbsminderungsrente erhalten ZuschlagErhöhung erstmalig ab 1. Juli 2024 gezahlt

Heidekreis. Seit Juli 2024 profitieren rund drei Millionen Bezieher*innen einer vollen oder teilweisen Erwerbsminderungsrente von einem Plus von bis zu 7,5 Prozent – wenn ihr Rentenbeginn zwischen dem 1. Januar 2001 und dem 31. Dezember 2018 lag. Der Sozialverband Deutschland (SoVD) erklärt alles Wichtige rund um die Erhöhung.

Um eine Benachteiligung des Rentenpakets von 2019 auszugleichen, das bisher nur Neurentner*innen berücksichtig hat, erhalten Erwerbsminderungsrentner*innen, deren Rentenbeginn zwischen dem 1. Januar 2001 und dem 31. Dezember 2018 lag, einen Zuschlag auf ihre Leistungen. Dies gilt sowohl für eine volle als auch eine teilweise Erwerbsminderungsrente. „Haben Betroffene ihre Erwerbsminderungsrente erstmalig zwischen dem 1. Januar 2001 und dem 30. Juni 2014 erhalten, beträgt ihr Zuschlag 7,5 Prozent. Bei einem Renteneintritt zwischen dem 1. Juli 2014 und dem 31. Dezember 2018 sind es 4,5 Prozent“, informiert Carola Rauch aus dem SoVD-Beratungszentrum in Bad Fallingbostel. Eine Beantragung ist nicht notwendig. „Allerdings müssen Bezieher*innen von zum Beispiel Bürgergeld, Grundsicherung oder Wohngeld im Rahmen der Mitwirkungspflicht über die Rentenerhöhung informieren“, so die Mitarbeiter des Beratungszentrums.

Die Berechnung des Zuschlags erfolgt in zwei Schritten. Zu Beginn der Auszahlung ab dem 1. Juli 2024 erhalten Betroffene den Zuschlag Mitte des Monats als separate Zahlung auf ihr Konto. Ab Dezember 2025 soll das Plus zusammen mit der Rente ausgezahlt und auf Basis der persönlichen Entgeltpunkte berechnet werden. „In den kommenden Jahren wird der Zuschlag dann immer jeweils zum 1. Juli mit der Rentenanpassung erhöht“, weiß Rauch.

Neben Erwerbminderungsrentner*innen profitieren auch Bezieher*innen einer Alters- oder Hinterbliebenenrente von der neuen Regelung, wenn sie beziehungsweise der*die verstorbene Partner*in zwischen 2001 und 2018 eine Erwerbsminderungsrente bezogen hat.

SoVD-Umfrage zeigt: Geld bereitet Menschen SorgenRund 2.400 Befragte antworten zu finanziellen Aspekten und Gerechtigkeit

Hannover. Eine Umfrage des Sozialverbands Deutschland (SoVD) in Niedersachsen zeigt: Viele Befragte machen sich mehr finanzielle Sorgen als noch vor einigen Jahren, müssen ihren Konsum einschränken und haben nicht ausreichend Geld, um privat vorzusorgen. Der SoVD sieht mit den Ergebnissen die derzeitigen Entwicklungen und Probleme bestätigt und fordert von der Politik ein schnelles Eingreifen, damit sich die soziale Ungerechtigkeit nicht weiter verschärft.
Immer mehr Menschen sind aufgrund ihrer finanziellen Situation beunruhigt. Das bestätigt auch eine SoVD-Umfrage. Mehr als zwei Drittel der Befragten gaben an, sich um das Thema Geld mehr Sorgen zu machen als noch vor ein paar Jahren, mehr als die Hälfte gibt bewusst weniger Geld aus. 67 Prozent haben nicht die Ressourcen, um privat vorzusorgen, damit sie im Alter gut versorgt sind. „Das sind erschreckende Zahlen, allerdings bestätigen sie den derzeitigen Trend. Die Menschen in Niedersachsen sind angesichts der hohen Preise und der wirtschaftlichen Situation verunsichert“, erläutert Dirk Swinke, Vorstandsvorsitzender des SoVD in Niedersachsen. Besonders besorgniserregend sei die Tatsache, dass über 80 Prozent der Befragten der Meinung sind, der Wohlstand in Deutschland sei ungerecht verteilt.
Im Hinblick auf diese Zahlen weist Niedersachsens größter Sozialverband darauf hin, dass soziale Ungerechtigkeit und Verunsicherungen den gesellschaftlichen Zusammenhalt und auf Dauer auch die Demokratie gefährden. „Deshalb ist es an der Zeit, dass die Politik endlich etwas tut – und zwar sowohl auf Landes- als auch auf Bundesebene“ fordert Swinke. Zu den wichtigsten Forderungen gehören laut Swinke eine Steigerung des Rentenniveaus auf mindestens 53 Prozent, bezahlbare Mieten, ein 29-Euro-Ticket für Bus und Bahn sowie Preisbremsen für Strom und Gas.
Der SoVD hat die nicht-repräsentative Befragung im Rahmen seiner Kampagne „Für mehr Miteinander“ an zahlreichen Standorten in Niedersachsen – darunter Celle, Diepholz, Göttingen, das Emsland und Cuxhaven – durchgeführt. Insgesamt haben etwa 2.400 Menschen daran teilgenommen.