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Mai 2018

70 Jahre Mitglied im SoVD-Heidekreis

Groß Häuslingen(mü/kr). Kürzlich besuchte der 1. Kreisvorsitzende des SoVD-Kreisverbandes Heidekreis Jürgen Hestermann gemeinsam mit Kreisfrauensprecherin Annette Krämer und der 1. Vorsitzenden des SoVD-Ortsverbandes Rethem Irmtraud Panning Anna Pochardt aus Groß Häuslingen, um eine Urkunde für 70 Jahre Mitgliedschaft zu überreichen. Frau Pochardt ist damit ein Gründungsmitglied und freute sich sehr, die Ehrung entgegen nehmen zu können.

Mit dem Fahrrad fuhr sie damals zur ersten Versammlung und trat dem Verband direkt am 1.01.1948 bei. Solange es ihr Gesundheitszustand zuließ, nahm sie an allen Veranstaltungen und Versammlungen teil. Und auch heute noch, mit fast 99 Jahren, versucht sie bei den Jahreshauptversammlungen mit dabei zu sein.

Bildnachweis: kr

Die Rampe passt- SoVD-Heidekreis gibt Startsignal für behindertengerechte Böhmetalbahn

Altenboitzen(mü)  Kreisfrauensprecherin Annette Krämer war die erste, die die neue Rampe mit ihrem Rollstuhl benutzen durfte, um auf den Waggon der Böhmetalbahn zu kommen. „Das ist alles sehr gut,“ sagte sie anschließend, als der Zug von Altenboitzen Richtung Hollige-West durch „böhmische Dörfer“ und über den Jordan fuhr, der an diesem Tag allerdings nur ein Rinnsal war. Es ist eben trocken in der Heide.

Mit seinem Vorstand war der SoVD Heidekreis an den neu hergestellten Bahnsteig am Altenboitzer Ortsrand Richtung Kirchboitzen gekommen. „Wir wollten sicherstellen, dass auch behinderte Menschen mit dieser Kleinbahn sicher fahren können. Die Anforderungen dafür sind gegeben,“ sagt auch Kreisvorsitzender Jürgen Hestermann, der gemeinsam mit Kreisschatzmeisterin Anneliese Heller und Kreisschriftführerin Margret Urban Annette Krämer begleitete. Die SoVD-Mitglieder gaben der „Besatzung“ der Böhmetalbahn mit ihrem Betreiber Carsten Recht noch einen kleinen Verbesserungstipp mit auf den Weg. Es ging darum, dass die beiden obersten Holzbalken durch Plexiglas ersetzen werden könnten. So könne dann auch jeder Rollifahrer die Landschaft sehen und  schaue nicht nur direkt die Balken an.

Aber ansonsten erhielt die Bahn auch vom Sozialverband mit seinen fast 7700 Mitgliedern im Heidekreis das Startsignal. Und der SoVD kündigte an, im kommenden Jahr mit Gruppen aus dem Land nach Altenboitzen zu kommen. „Die Fahrt macht einfach Spass,“ sagte das SoVD-Team. Und man konnte nebenher auch einiges an historischen Daten erfahren und…irgendwo bei einer Pause am Maisfeld leckeren selbstgemachten Apfelsaft trinken.

Bildnachweis: mü/kr

„Mitten im Leben“- SoVD-Kreisverband besucht Heidewerkstätten

Walsrode(mü). Fast zwei Stunden informierte sich der Vorstand des SoVD-Kreisverbandes am Donnerstag über die Arbeit der Heidewerkstätten in Walsrode. Vorsitzender Jürgen Hestermann zeigte sich anschließend sehr beeindruckt von dem breiten Angebot und der ausgesprochen fachlichen Ausbildung der mehr als 650 behinderten Menschen, die in Walsrode in fünf Betriebsstätten, aber auch in Soltau und Munster verschiedenste Arbeitsmöglichkeiten finden. 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Werkstätten führen die Menschen mit verschiedenster Behinderung behutsam und sorgfältig in die Arbeitswelt ein und vermitteln ihnen ein ausgesprochen gutes Gefühl, ein wichtiger Bestandteil unserer Gesellschaft zu sein.

Katrin Bastiansen, pädagogische Leiterin der Heidewerkstätten und Werkstattleiter Michael Pröhl führten die Gäste durch die verschiedenen Berufsbildungs- und Fertigungsbereiche der Werkstätten. Man war sehr überrascht über die Vielfalt der Arbeitsmöglichkeiten. Jürgen Hestermann: „Wir werden die Zusammenarbeit mit den Heidewerkstätten in der Zukunft verstärken. Uns als SoVD schwebt vor, immer wieder einmal mit gemeinsamen Aktionen auf die Thematik „Integration in der Gesellschaft“ aufmerksam zu machen.“

Am 6. Juli, 13 bis 17 Uhr findet das große Sommerfest der Heidewerkstätten mit einem bunten Programm auf dem Gelände an der Rudolf-Diesel-Straße statt.

Bildnachweis: mü

SoVD startet Kampagne „Ich bin nicht behindert- ich werde behindert“ mit Groß-Demo in Hannover- Annette Krämer aus Ahlden auf dem Podium

„Denn jeder hat ein Recht auf Lebensqualität“

Heidekreis(mü). Mit über 30 SoVD-Mitgliedern aus dem gesamten Heidekreis, von Schneverdingen bis Rethem, Munster bis Schwarmstedt hat der SoVD Kreisverband an einer Groß-Demonstration zum Start der diesjährigen landesweiten Kampagne „Wir sind nicht behindert, wir werden behindert“ am Kröpcke in Hannover teilgenommen. Eine der Gesprächspartner auf dem Podium war Kreisfrauensprecherin Annette Krämer aus Ahlden, die vor Hunderten von Zuhörerinnen und Zuhörern aus ihrem Leben berichtete. Zentraler Mittelpunkt ihrer Aussagen war der Satz: Es gibt im Leben immer Momente, die man sich niemals wünscht.“

Und dann berichtete die heute 60jährige Rollstuhlfahrerin über ihr Schicksal, über einen Tag im April. „Es hätte jedem jederzeit auch passieren können. So wie auch mir vor 20 Jahren. Ich wurde durch einen schweren Unfall von  einer zur nächsten Sekunde in den Rollstuhl katapultiert. Und plötzlich ist alles anders. Auch ich habe nicht glauben können, mein Leben mit Prothese und Rollstuhl verbringen zu müssen.“

Aber auch nach 20 Jahren stoßt sie im Alltag immer wieder auf sehr viele Hürden. Es habe sich zwar sehr viel getan im Bereich der Barrierefreiheit. Trotzdem gibt es noch unglaublich viele Dinge, die dringend verändert werden müssten. Annette Krämer: „Die fremdbeparkten Behinderten – Parkplätze oder die Zugänge von Apotheken oder einer Arztpraxis. Hier ist noch viel zu tun. Ich kann nur jeden appellieren und ermuntern, vor allem die Politik, zu versuchen, sich in das Leben eines Rollstuhlfahrers / Blinden et cetera pp, zu versetzten. Oder den Mut aufbringen sich in einen Rollstuhl zu setzen und  zu versuchen, einen Fahrstuhlknopf zu erreichen, der einen halben Meter zu hoch angebracht ist.“

"Denn ein jeder habe ein Recht auf Lebensqualität und Selbstbestimmung"

Annette Krämers Auftritt auf der „großen Bühne“ in Hannover war viel beachtet. Selbst das NDR-Fernsehen berichtete über die Veranstaltung. SoVD-Kreisvorsitzender Jürgen Hestermann: „Wir werden weiter am Ball bleiben.“ Nächster Projekt ist ein Besuch bei der Böhmetalbahn in Altenboitzen. Dort wird man eine neue Rampe für Rollstuhlfahrer in Augenschein nehmen.

Bildnachweis: LV/kr