November 2020
SoVD fordert jährliche Anpassung und Einführung eines TaubblindengeldesLandesblindengeld: „Erhöhung kann nur erster Schritt sein“
Zum 1. Januar wird in Niedersachsen das Landesblindengeld von 375 auf 410 Euro monatlich angehoben. Der Sozialverband Deutschland (SoVD) begrüßt die Erhöhung zwar, fordert aber eine jährliche Anpassung. Die letzte Erhöhung liegt vier Jahre zurück. Außerdem ist aus Sicht des Verbandes der Betrag – im Vergleich mit anderen Bundesländern – noch immer zu niedrig.
Während in Bayern blinde Menschen als Ausgleich für ihre Mehraufwendungen 651 Euro erhalten, bekamen Betroffene in Niedersachsen in den vergangenen Jahren lediglich etwas mehr als die Hälfte. „Dass dieser Betrag jetzt endlich erhöht wird, freut uns natürlich“, betont Bernhard Sackarendt, Vorsitzender des SoVD-Landesverbandes Niedersachsen. Gleichzeitig könne dies aber nur ein erster Schritt sein. „Es ist schwer zu erklären, warum Blinde in anderen Bundesländern wie Bayern oder Nordrhein-Westfalen mehr Unterstützung erhalten“, ergänzt er. Außerdem müsse es – wie bei anderen Leistungen auch – eine dynamische Anpassung geben. „Betroffene mussten vier Jahre lang auf die jetzige Erhöhung warten. Wir fordern eine jährliche Anpassung. Da muss die Landesregierung dringend nachbessern“, so der SoVD-Chef.
Im Zuge der Erhöhung fordert Niedersachsens größter Sozialverband auch die Einführung eines Taubblindengeldes. „Diese Leistung, die für Menschen bestimmt ist, die blind und gehörlos sind, existiert in anderen Bundesländern zum Teil seit Jahren. Nur Niedersachsen hinkt in dem Punkt hinterher und lässt Betroffene im Regen stehen“, sagt Sackarendt.
SoVD findet viel Lob für neue Park and Ride-Anlage am BahnhofAber auch einige kleine Tipps für die Stadt- Der Weg zum Kassenautomaten ist zu weit
Walsrode(mü). „Diese neue Park and Ride-Anlage am Walsroder Bahnhof ist vorbildlich,“ sagt SoVD-Kreisvorsitzender Jürgen Hestermann, als er am Dienstagabend gemeinsam mit Kreisfrauensprecherin Annette Krämer das neugeschaffene Glanzstück an der Bahnhofstrasse besichtigt. „Gleich voran sieben Parkplätze für behinderte Menschen zu haben, das hat noch nicht einmal Hannover.“ Die Parkplätze sind breit und tief angelegt und ermöglichen ein gutes Ein- und Aussteigen von Menschen mit Einschränkungen. Andre Reutzel, 1. Stadtrat in Walsrode war vor Ort und konnte anschließend aber auch einige Tipps der SoVD-Verantwortlichen in das Rathaus mitnehmen.
Denn so ganz ohne kleine Problemstellungen, die die riesige Anlage, die übrigens kostenloses Parken direkt am Bahnhof erlaubt (…wo hat man das noch?) ging es nicht nach Hause. Hestermann: „Warum müssen die kleinen Rinnen und Kanten sein, warum müssen die Behinderten, wenn sie ausgestiegen sind, erst einmal auf die Fahrbahn gehen, um zum Bahnhof zu gelangen. Und wozu ist der Zaun, der die Anlage zum Bahnhof hin begrenzt, überhaupt da?“ Ecken, Kanten und die Zuwegung hätten vielleicht etwas anders gestaltet werden können. Andre Reutzel sagte zu, diese kleinen „Unebenheiten“ im Rathaus zu besprechen. Er hatte durchaus ein offenes Ohr dafür.
Nur das Problem mit dem Kartenautomaten, dass fast 100 Meter entfernt liegt, kann er nicht lösen. „Das ist Sache der Bahn. Ich verstehe Ihr Problem, aber auch darüber werden wir mit der DB sprechen.“
Ein gesunder Gedankenaustausch des SoVD Heidekreis mit der Stadt, mit der man schon viele Themen gut regeln konnte. Darum galt der Dank von Hestermann und Krämer abschließend auch einem sehr verständnisvollen 1. Stadtrat.
(Bildnachweis: Bilder: mü)
SoVD hilft beim AusfüllenNach Corona-Abbruch: Reha unkompliziert neu beantragen
Bad Fallingbostel (mü). Viele Betroffene konnten aufgrund der Corona-Pandemie ihre Reha-Maßnahmen nicht antreten oder mussten sie abbrechen. Mit einem vereinfachten Kurzantrag können diese nun erneut beantragt werden. Wer Unterstützung beim Ausfüllen benötigt oder Fragen hat, kann sich an den Sozialverband Deutschland (SoVD) in Bad Fallingbostel wenden.
Aufgrund der Pandemie haben viele Reha-Kliniken Neuaufnahmen ausgesetzt, außerdem konnten Patientinnen und Patienten die Maßnahme von sich aus abbrechen. Wer seine Reha jetzt nachholen möchte, kann die Leistungen über einen Kurzantrag der Deutschen Rentenversicherung neu beantragen. „Wichtig ist dabei, dass der Antrag nur für Einrichtungen der Rentenversicherung gilt. Wenn die Klinik zu einem anderen Träger gehört, sollte vorab geklärt werden, ob der Antrag auch akzeptiert wird oder wie stattdessen verfahren werden sollte“, rät Sylvia Eils vom Beratungszentrum Fallingbostel.
Der Kurzantrag gilt auch für Kinder- und Jugend-Rehabilitationen sowie für Eltern, die ihre Reha abbrechen mussten, um die Betreuung ihrer Kinder zum Beispiel aufgrund einer coronabedingten Schul- oder Kitaschließung zu gewährleisten.
Bei Fragen zu dem Kurzantrag oder rund um das Thema Reha hilft der SoVD in Fallingbostel weiter (05162/904849), SoVD-Beratungszentrum Bad Fallingbostel
Walsroder Straße 9, 29693 Bad Fallingbostel
Fax 05162 / 904616, info.badfallingbostel@sovd-nds.de,www.sovd-heidekreis.de
SoVD Heidekreis kümmert sich- Gespräch mit Straßenverkehrsbehörde geplant – Mal wieder…Im „Galopp“ über die Bergstrasse- „Du hast nur sieben Sekunden Zeit“
Ortstermin heute Abend in der Walsroder City: Der SoVD-Kreisverband Heidekreis hat einen Hinweis seiner Mitglieder aufgenommen und testet die Ampelschaltungen im Innenstadtbereich. Und fällt fast vom Glauben ab: Kreisvorsitzender Jürgen Hestermann, als er gemeinsam mit Kreisfrauensprecherin Annette Krämer über die Bergstrasse Höhe Neue Strasse mit dem Rollstuhl schiebt: Wir haben nur sieben Sekunden Zeit gehabt, um auf die andere Seite zu kommen. Das ist für behinderte Menschen, aber auch für Mütter mit ihren Kinderwagen einfach nicht mehr möglich. Etwas besser war es in anderen Kreuzungsbereichen, obwohl am ehemaligen Kronprinzen-Eck auch ein schneller Schritt der Fußgänger eingefordert wird. „Unsere Vorschläge von einem Gespräch mit dem Straßenverkehrsbehörde vor einigen Monaten sind NICHT berücksichtigt worden,“ sagt ein enttäuschter Hestermann. Man werde das Gespräch mit der Behörde erneut suchen müssen. „Denn uns ist die Sicherheit von allen Menschen wichtig, nicht nur der Autofahrer,“ macht Hestermann deutlich.
Über Facebook hatte es erst kürzlich eine größere Diskussion um die Verkehrslage in der Walsroder Innenstadt gegeben. Dabei war auf die heftigen Unzulänglichkeiten bei der Ampelschaltung immer wieder hingewiesen worden. Ein Fußgänger sagte, es käme gerade im Bereich der Bergstrasse und Neuen Straße immer wieder zu Beinaheunfällen. Und eine Radfahrerin, die die drei Fahrbahnen am Kronprinzeneck überqueren musste, schüttelte nur noch den Kopf über das Verkehrschaos. Muss denn erst etwas passieren? Klaus Müller
(Bildnachweis: km)
Meine Reha wurde abgelehnt. Was kann ich tun?
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„Wie groß ist dein Armutsschatten?“ – Thema aufgrund von Corona wichtiger denn je Gegen Armutsgefährdung: SoVD übergibt Forderungen an Politik
Walsrode/Hannover (sj/mü). Vertreterinnen und Vertreter des Sozialverbands Deutschland (SoVD) haben am Mittwoch vor dem Niedersächsischen Landtag unter Einhaltung der coronabedingten Schutz- und Hygienemaßnahmen demonstriert und der Sozialministerin Dr. Carola Reimann ihre Forderungen zur Bekämpfung von Armutsgefährdung überreicht. SoVD-Kreisvorsitzender Jürgen Hestermann und Kreisfrauensprecherin Annette Krämer nahmen aus dem Heidekreis an dieser Veranstaltung teil und vertraten ihre rund 8000 Mitglieder im Landkreis.
Immer mehr Menschen in Niedersachsen sind von Armut bedroht – viele von ihnen wissen es allerdings nicht. Um für dieses Thema zu sensibilisieren, hat der SoVD in Niedersachsen die Kampagne „Wie gross ist dein Armutsschatten?“ gestartet. „Die vergangenen Monate haben gezeigt, dass aufgrund der Pandemie noch viel mehr Menschen armutsgefährdet sind und die Problematik wirklich jeden etwas angeht“, betonte der SoVD-Landesvorsitzende Bernhard Sackarendt während der Aktion vor dem Landtag. Deshalb sei die Politik jetzt zum dringenden Handeln aufgefordert. Wie das gelingen könnte, zeigen die Forderungen, die Niedersachsens grösster Sozialverband an die Sozialministerin Dr. Carola Reimann übergab: Unter anderem müssten der Niedriglohnsektor eingedämmt, der soziale Wohnungsbau ausgebaut und Pflegeleistungen konsequent anerkannt werden. „Nur so kann verhindert werden, dass Menschen später in Armut rutschen“, ist sich Sackarendt sicher. Die Politik dürfe hier nicht länger die Augen verschliessen.
Auch die Sozialministerin sieht dringenden Handlungsbedarf – vor allem durch die Corona-Krise verschärften sich Probleme wie unter einem Brennglas. „Wir versuchen in vielen Punkten Dinge zu bewegen“, so Reimann. Dabei seien vor allem flächendeckende Tariflöhne, eine Kindergrundsicherung und die Deckelung des Eigenanteils in der Pflege wichtig.
Mehr Informationen zu der Kampagne gibt es unter: www.armutsschatten.de
(Bildnachweis: Lennart Helal / Annette Krämer)
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