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Mai 2024

Hohe Pflegeheimkosten: Wohngeld und Hilfe zur Pflege können entlastenLeistungen können bezogen werden, wenn Rente und Vermögen nicht ausreichen

Bad Fallingbostel. Aufgrund der enorm gestiegenen Pflegeheimkosten wissen viele Pflegebedürftige oft nicht mehr, wie sie ihren Platz im Pflegeheim noch bezahlen sollen. Durch Wohngeld und Hilfe zur Pflege können Betroffene aber unter Umständen finanziell entlastet werden. Welche Voraussetzungen für einen Anspruch auf die Leistungen erfüllt sein müssen, erklärt der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Bad Fallingbostel.

Viele Pflegeheimbewohner*innen können durch die stark gestiegenen Pflegeheimkosten die Finanzierung ihres Platzes im Heim oft nicht mehr stemmen. Reichen die Rente und etwaiges weiteres Einkommen sowie das Vermögen zusammen mit den Zahlungen der Pflegekasse nicht aus, um die Kosten zu tragen, können Betroffene Anspruch auf Wohngeld haben. „Mit der Einführung des ‚Wohngeld Plus‘ im vergangenen Jahr haben mehr Menschen Anspruch auf die Leistung. Das gilt auch für Pflegeheimbewohner*innen“, so Carola Rauch aus dem SoVD-Beratungszentrum in Bad Fallingbostel. Wichtig für einen Leistungsanspruch: Es dürfen keine weiteren Sozialleistungen wie zum Beispiel Grundsicherung im Alter oder Hilfe zur Pflege bezogen werden. Zudem prüft die Wohngeldstelle Einkünfte und das Vermögen. Letzteres wird allerdings erst berücksichtigt, wenn es mehr als 60.000 Euro beträgt.

Hilfe zur Pflege selbst kann ab Pflegegrad 2 ebenfalls finanziell entlasten. „Da sie eine Form der Sozialhilfe ist, werden Einkommen und Vermögen einer Bedarfsgemeinschaft insgesamt betrachtet“, weiß Rauch. Wohnt etwa nur der*die Ehepartner*in in einer Pflegeeinrichtung, muss der*die Zuhausewohnende sich nur in einer Höhe an den Pflegeheimkosten beteiligen, die es ihm*ihr weiterhin erlaubt, den Lebensunterhalt zu bestreiten.

Reichen die finanziellen Mittel der Eltern nicht aus, kann das Sozialamt Unterhaltsforderungen an die Kinder stellen. „Das ist allerdings erst ab einem Jahresbruttoeinkommen von 100.000 Euro möglich“, so Rauch.

Gerne beantworten die Berater*innen des SoVD in Bad Fallingbostel weitere Fragen zur Pflege. Der Verband ist telefonisch und per E-Mail erreichbar 05162-904849 oder info.badfallingbostel(at)sovd-nds.de

SoVD fordert sozial gerechtere Politik für besseres MiteinanderDeutsche geben gesellschaftlichem Zusammenhalt schlechte Noten

Hannover. Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage sind mehr als drei Viertel aller Menschen in Deutschland der Auffassung, dass sich der soziale Zusammenhalt in den vergangenen drei Jahren verschlechtert habe. Der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen sieht darin ein Alarmsignal für das derzeitige politische Wirken und macht deutlich, wie wichtig seine derzeitige Kampagne „Für mehr Miteinander“ ist.
Neben den Punkten Intoleranz und Ausgrenzung sehen die Befragten auch in den Bereichen Egoismus und Gleichgültigkeit eine negative Entwicklung. „Uns als Sozialverband macht das große Sorgen. Für eine Gesellschaft sind ein gutes Miteinander und Solidarität die Basis. Deshalb haben wir auch unsere Kampagne gestartet“, sagt Dirk Swinke, Vorstandsvorsitzender des SoVD in Niedersachsen. Mit „Für mehr Miteinander“ will Niedersachsens größter Sozialverband dafür sorgen, dass die Menschen sich wieder mitgenommen fühlen und der Zusammenhalt gefördert wird.
Prinzipiell bewertet der SoVD es positiv, dass die Bundesfamilienministerin Lisa Paus Schirmherrin eines Wettbewerbs zu dem Thema ist. „Wir würden uns allerdings wünschen, dass sie und ihre Kolleg*innen eine sozial gerechtere Politik im Sinne aller Menschen machen. Denn: Sie ist die Grundvoraussetzung für ein gutes gesellschaftliches Miteinander,“ betont Swinke. Bei der SoVD-Kampagne steht neben dem Miteinander insbesondere eine bessere und zukunftssichernde Gesellschaftspolitik im Mittelpunkt. „Hier gibt es noch einiges zu tun – zum Beispiel bei den Themen Pflege, Armut, Demokratieförderung und Klimapolitik“, so der niedersächsische SoVD-Chef.
Mehr Informationen zur Kampagne gibt es unter www.fuer-mehr-miteinander.de.

Barrierefreiheit muss jetzt endlich umgesetzt werden!Ein weiteres Jahr Stillstand: Das Landeskompetenzzentrum

Hannover. Auch in diesem Jahr nehmen der Blinden- und Sehbehindertenverband Niedersachsen, die Lebenshilfe Niedersachsen, der Paritätische Niedersachsen und der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen den Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen am 5. Mai zum Anlass, um die noch immer nicht erfolgte Umsetzung eines Landeskompetenzzentrums Barrierefreiheit in Niedersachsen zu fordern. Die vier Verbände haben bereits im vergangenen Jahr mit Nachdruck auf den Stillstand bei diesem so wichtigen Thema aufmerksam gemacht, getan hat sich seitdem: nichts!
Seit dem Beschluss im Jahr 2021 ist die Errichtung des Landeskompetenzzentrums Barrierefreiheit in Niedersachsen überfällig. „Es ist an der Zeit, dass wir diesen wichtigen Schritt zur Förderung der Barrierefreiheit endlich umsetzen und sicherstellen, dass alle Bürgerinnen und Bürger gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Und zwar jetzt!“ sagt Kerstin Tack, Vorsitzende des Paritätischen Niedersachsen.
„Trotz des klaren Bedarfs und der Dringlichkeit haben die notwendigen Schritte zur Umsetzung bisher gefehlt“, ergänzt Frank Steinsiek, Landesgeschäftsführer der Lebenshilfe Niedersachsen: „Wir fordern daher mit Nachdruck die unverzügliche Realisierung des Kompetenzzentrums!“
Die vier Verbände nutzen den Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen, da er Menschen mit Beeinträchtigungen und ihr Recht auf Teilhabe in den Mittelpunkt stellt. Insbesondere Barrierefreiheit spielt dabei eine zentrale Rolle, erkennbar auch am diesjährigen Motto „Viel vor für Inklusion! Selbstbestimmt Leben – ohne Barrieren.“

Die Schaffung eines Kompetenzzentrums ist dabei ein wesentlicher Schritt, denn es bietet eine unabhängige Beratungs- und Anlaufstelle für Menschen mit Behinderungen, ihre Angehörigen sowie für Behörden und andere relevante Akteur*innen.
„Die Umsetzung des Landeskompetenzzentrums Barrierefreiheit in Niedersachsen muss jetzt erfolgen, um die rechtlichen Verpflichtungen gemäß der UN-Behindertenrechtskonvention zu erfüllen und eine inklusive Gesellschaft zu verwirklichen“, fordert der BVN-Geschäftsführer Gerd Schwesig: „Die Zeit des Zögerns ist vorbei!“
Trotz vieler guter Schritte in Richtung Inklusion benötigen Städte, Gemeinden, Unternehmen und Organisationen dringend eine Beratung zur Umsetzung und Vielschichtigkeit von Barrierefreiheit. „Viele Menschen sind motiviert, etwas zu tun, um Teilhabe für alle zu ermöglichen, doch sie brauchen Kompetenz und Expertise von Betroffenen und Verbänden, damit ihre Gebäude und Angebote für alle zugänglich sind“, erklärt Dirk Swinke, Vorstandsvorsitzender des SoVD in Niedersachsen. „Um dies leisten zu können, fordern wir die schnellstmögliche Einrichtung des Landeskompetenzzentrums für Barrierefreiheit!“

Gegen rechts: SoVD fordert mehr Einsatz für Inklusion„Europäischer Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen“

Hannover. Eine Gefahr für Demokratie und Teilhabe: Die Rechte von Menschen mit Behinderung werden derzeit von Parteien und Gruppierungen mit rechtsextremem Hintergrund offen infrage gestellt. Der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen ist empört über diese Entwicklung und fordert von der Landesregierung und den Kommunen anlässlich des diesjährigen „Europäischen Protesttags zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen“ am 5. Mai 2024, die Gefahr rechter Menschenfeindlichkeit endlich ernst zu nehmen und mit mehr Engagement zu bekämpfen – insbesondere im Hinblick auf die Europawahl.
Parteien wie die AfD machen ganz offen deutlich, was sie von Inklusion – also der gleichberechtigten Teilhabe aller Menschen – halten. In ihrem aktuell geltenden Wahlprogramm fordert die AfD in Niedersachsen etwa: „Eine erzwungene Inklusion (…) darf nicht weiter stattfinden und muss sofort beendet werden.“ Kinder mit Behinderung, die „begabt sind und sich angemessen verhalten können“, sollten an Regelschulen unterrichtet werden. „Die Auffassung, dass Menschen ein unterschiedlicher Wert beigemessen wird und Menschen mit Behinderung weniger begabt sind, ist einfach nur menschenverachtend und verabscheuungswürdig“, so Dirk Swinke, Vorstandsvorsitzender des SoVD in Niedersachsen. Die Geschichte habe gezeigt, wohin solche Ansichten führen können. „Das darf sich niemals wiederholen“, betont er.
Aus Sicht des größten Sozialverbands in Niedersachsen müssen sich die Gesellschaft als Ganzes und die Landesregierung sowie auch Kommunen sehr viel entschlossener für Inklusion und die Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderung einsetzen. „Gemeinsames Lernen von Kindern mit und ohne Behinderung ist in Niedersachsen auf keinem guten Weg. Das Land muss endlich dafür sorgen, dass spezielle Einrichtungen wie Förderschulen oder Wohneinrichtungen, die Menschen mit Behinderung ausgrenzen, abgeschafft werden“, fordert Swinke. Außerdem sei es wichtig, Betroffene im Berufsleben besser zu unterstützen – sowohl bei der Jobsuche als auch am Arbeitsplatz.
„Wir müssen jetzt klar machen, dass Menschen mit Behinderung einen festen Platz in der Mitte unserer Gesellschaft haben“, sagt der Vorstandsvorsitzende und ergänzt: „Die Europawahl ist dabei richtungsweisend. Wer rechtsextreme Parteien wählt, der versetzt der Inklusion den Todesstoß.“

Gegen rechts: SoVD fordert mehr Einsatz für Inklusion„Europäischer Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen“

Hannover. Eine Gefahr für Demokratie und Teilhabe: Die Rechte von Menschen mit Behinderung werden derzeit von Parteien und Gruppierungen mit rechtsextremem Hintergrund offen infrage gestellt. Der Sozialverband Deutschland (SoVD) in Niedersachsen ist empört über diese Entwicklung und fordert von der Landesregierung und den Kommunen anlässlich des diesjährigen „Europäischen Protesttags zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen“ am 5. Mai 2024, die Gefahr rechter Menschenfeindlichkeit endlich ernst zu nehmen und mit mehr Engagement zu bekämpfen – insbesondere im Hinblick auf die Europawahl.
Parteien wie die AfD machen ganz offen deutlich, was sie von Inklusion – also der gleichberechtigten Teilhabe aller Menschen – halten. In ihrem aktuell geltenden Wahlprogramm fordert die AfD in Niedersachsen etwa: „Eine erzwungene Inklusion (…) darf nicht weiter stattfinden und muss sofort beendet werden.“ Kinder mit Behinderung, die „begabt sind und sich angemessen verhalten können“, sollten an Regelschulen unterrichtet werden. „Die Auffassung, dass Menschen ein unterschiedlicher Wert beigemessen wird und Menschen mit Behinderung weniger begabt sind, ist einfach nur menschenverachtend und verabscheuungswürdig“, so Dirk Swinke, Vorstandsvorsitzender des SoVD in Niedersachsen. Die Geschichte habe gezeigt, wohin solche Ansichten führen können. „Das darf sich niemals wiederholen“, betont er.
Aus Sicht des größten Sozialverbands in Niedersachsen müssen sich die Gesellschaft als Ganzes und die Landesregierung sowie auch Kommunen sehr viel entschlossener für Inklusion und die Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderung einsetzen. „Gemeinsames Lernen von Kindern mit und ohne Behinderung ist in Niedersachsen auf keinem guten Weg. Das Land muss endlich dafür sorgen, dass spezielle Einrichtungen wie Förderschulen oder Wohneinrichtungen, die Menschen mit Behinderung ausgrenzen, abgeschafft werden“, fordert Swinke. Außerdem sei es wichtig, Betroffene im Berufsleben besser zu unterstützen – sowohl bei der Jobsuche als auch am Arbeitsplatz.
„Wir müssen jetzt klar machen, dass Menschen mit Behinderung einen festen Platz in der Mitte unserer Gesellschaft haben“, sagt der Vorstandsvorsitzende und ergänzt: „Die Europawahl ist dabei richtungsweisend. Wer rechtsextreme Parteien wählt, der versetzt der Inklusion den Todesstoß.“

Online-Vortrag „Schwerbehinderung – Antragstellung und Rechte“SoVD informiert digital zum Thema und beantwortet Fragen

Hannover. Beim Thema (Schwer-)Behinderung werden Betroffene oft mit vielen Unsicherheiten und Fragen konfrontiert. Diesen widmet sich Katharina Lorenz in ihrem Online-Vortrag „Schwerbehinderung – Antragstellung und Rechte“ am 30. Mai 2024 von 16 bis 17.30 Uhr. Zu der digitalen Veranstaltung des Sozialverbands Deutschland (SoVD) in Niedersachsen können sich Mitglieder und Interessierte bis zum 27. Mai anmelden.
Wann gelte ich als schwerbehindert und wo beantrage ich einen Schwerbehindertenausweis? Wofür stehen eigentlich die Merkzeichen und welche Vorteile habe ich? Solche Fragen verunsichern Betroffene und ihre Angehörigen häufig, wenn es um eine (Schwer-)Behinderung sowie die Beantragung eines Schwerbehindertenausweises geht. Deshalb gibt Katharina Lorenz in ihrem kostenlosen Online-Vortrag „Schwerbehinderung – Antragstellung und Rechte“ am 30. Mai 2024 Antworten und zeigt auf, wie der SoVD weiterhelfen kann. Außerdem erklärt die Referentin, was Betroffene tun können, wenn der Grad der Behinderung herabgestuft werden soll. Die digitale Veranstaltung findet von 16 bis 17.30 Uhr per Zoom statt.
Anmelden können sich Mitglieder und Interessierte bis zum 27. Mai unter weiterbildung@sovd-nds.de. Einen Teilnahmelink erhalten sie spätestens am Tag des Vortrags ebenfalls per E-Mail. Weitere Informationen zur digitalen SoVD-Vortragsreihe sind unter www.sovd-nds.de verfügbar.