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September 2019

BEIM TAG DER OFFENEN TÜR der Heide-Werkstätten in Walsrode konnte Geschäftsführer Gunther Rath auch SoVD-Kreisvorsitzenden Jürgen Hestermann und Kreisfrauensprecherin Annette Krämer begrüßen. Rath informierte über das breite Arbeitsangebot für die rund 640 Beschäftigen in den Werkstätten, die an vier Standpunkten angesiedelt sind. Der SoVD arbeitet seit einigen Jahren gut mit den Werkstätten zusammen und entwickelt gemeinsam mit ihnen immer wieder soziale Projekte.

(Bild: Klaus Müller) 

Erfolgreiches 2019- Rentenberatung steht ganz voran – Breites AngebotSoVD möchte 2020 die 8000-Mitglieder-Schallmauer knacken

Benefeld(mü). Gut aufgestellt ist der SoVD-Heidekreis, der am Samstag im SoVD- Haus in Benefeld zu seiner Arbeitstagung zusammenkam. Vorsitzender Jürgen Hestermann zeigte sich über einen sehr guten Besuch der 22 Ortsverbände aus dem Heidekreis zufrieden. Er konnte gleich zu Beginn seiner Ausführungen mitteilen, dass der Verband zurzeit 7919 Mitglieder habe, damit einen Zuwachs verzeichnen könne und versuchen werde, im kommenden Jahr die 8000-Mitglieder-Marke zu übertreffen.

Hestermann berichtete von über 60 Terminen, die der Kreisvorstand im vergangenen Jahr wahrgenommen hat. Dabei seien sehr viele Aktionen gewesen, die auch in der breiten Öffentlichkeit für großes Interesse gesorgt haben. Der 1. Vorsitzende nannte vor allem die Freizeitparktest-Aktion, die wichtige Hinweise auch für die Mitlieder des Verbandes gebracht hätten. Im kommenden Jahr werde sie wiederholt, kündigte Hestermann an. Man habe sich „gekümmert“ und weitere Probleme aufgegriffen, sei in Schulen gewesen und habe sich dort die Barrierefreiheit angeschaut, habe die Sicherheit für Senioren auf der Böhmetalbahn geprüft und für in Ordnung befunden, habe die „Bürgermeisterrunde“ fortgesetzt und die Arbeit des SoVD bei Städten und Gemeinden vorgestellt und war präsent, als es um die Fahrstuhl-Problematik auf der Soltauer Bahnhof ging. „Auch hier konnten wir ein großes Problem gemeinsam mit der Politik lösen.“

Aus Celle war der stellvertretende Landesvorsitzende Achim Spitzlei gekommen. Er freute sich besonders darüber, dass im neugewählten Landesvorstand mit ihm, Jürgen Hestermann, Annette Krämer und Anneliese Heller gleich vier SoVD-Mitglieder aus der Heide vertreten seien. „Ohne die Heide geht nichts mehr,“ unterstrich Spitzlei. Die nächste SoVD- Kampagne beschäftige sich mit der Altersarmut, ein Thema, das im kommenden Jahr im Vordergrund der SoVD- Aktionen stehen werde.

Über die Aufgaben der EUTB, der ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatung, informierte Anke Stamann, die ihr Beratungsbüro im Kreissparkassen-Gebäude in Bad Fallingbostel hat. Sie habe in den letzten Wochen schon viele Beratungsgespräche führen können. Das Interesse sei groß. Angela Schwarz, Vorsitzende des SoVD Bomlitz-Benefeld, sprach über das Thema „Lebensqualität im Alter“ und machte Mut, aktiv zu bleiben. „Für mich ist Leben eine gelebte Beziehung.“ Daran sollte jeder arbeiten.

Kreisfrauensprecherin Annette Krämer wies auf eine Reihe von Veranstaltungen zum Thema „Frauen“ hin und kündigte für den 23. November das nächste Frauenfrühstück im ANDERS Walsrode an.

Einen Überblick über die Arbeit der Geschäftsstelle gab Cora Bartels. „Wir sind sehr gut aufgestellt und haben auch im vergangen Jahr 865 Verfahren lösen können. Mehr als 800 Beratungen hätten stattgefunden. Hauptthemen seien die Rentenversicherung, Arbeitslosigkeit, Kranken-, Unfall- und Pflegeversicherung gewesen.

(Bilder: Klaus Müller/Annette Krämer)

Trotzdem sagt Stephen Nugnis: „Wir sind erst am Anfang eines langen Weges“ SoVD testet den größten norddeutschen Freizeitpark- „Wir sind sehr zufrieden“Barrierefrei im Heide Park - Es ist fast alles perfekt

Soltau/Heidekreis. Da staunten selbst die Experten des Sozialverbandes Heidekreis, als sie im Rahmen des Freizeitpark-Tests den dritten Vergnügungspark im Landkreis besuchten. Kreisvorsitzender Jürgen Hestermann: „Das haben wir überhaupt nicht erwartet. Dieser Park scheint das Thema Barrierefreiheit schon seit Jahren angepackt zu haben. Er ist fast perfekt.“ Stephan Nugnis, Qualitätsmanager des Parks und Gastgeber in Soltau, ist da noch ein klein wenig bescheidener. „Wir sind am Beginn eines langen Weges in die richtige Richtung. Es ist noch einiges zu tun in diesem Bereich.“ Darum arbeitet der Park seit geraumer Zeit mit Fachleuten und Verbänden, beispielsweise mit der Lebenshilfe und nun vielleicht auch mit dem SoVD Niedersachsen, eng zusammen, um Ideen zu sammeln und umzusetzen, damit für jeden Besucher das Parkerlebnis im Heide Park ein Gutes werden wird.

Die Verantwortlichen des Heidekreis hatten noch kleine Mängel gefunden, die von Stephen Nugnis und seiner Pressesprecherin Svenja Heuer dankbar aufgenommen wurden. So sind die Behinderten-Parkplätze auf P 1 am Park zwar reichlich vorhanden, aber zu eng. „Das können wir lösen,“ sagt Nugnis sofort zu. Gut ist die vor Jahren angelegte Zuwegung für Rollstuhlfahrer neben dem Kopfsteinpflaster auf einem „glatten“ Weg zum Eingang. Auf dem Parkplan entdeckt Rollstuhlfahrerin Annette Krämer, dass es vielleicht besser sei, die Hinweise für behindertengerechte WCs mit einem entsprechenden Logo zu kennzeichnen. „Da schaue ich als erstes drauf.“ Auch hier ist ein einfaches Erledigen möglich.

Überrascht waren die SoVD-Experten von den gut ausgestatteten behindertengerechten Toiletten im Park. Bis auf Winzigkeiten hatten sie hier überhaupt nichts auszusetzen. „Das ist für uns absolut ok.“ Das Team ist angetan von den zahlreichen Ruhezonen, freut sich über einen sehr sauberen Park und hilfsbereite Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.

Stephen Nugnis berichtet von zahlreichen Aktivitäten in Richtung behinderter Menschen. Wir werden auch einen Extra-Flyer entwickeln, mit dem wir auf unsere Serviceleistungen hinweisen wollen.“ Schulungen zum Thema Barrierefreiheit und Gästefreundlichkeit stehen regelmässig auf der Tagesordnung. Anneliese Heller, SoVD-Vorstandsmitglied: „Damit ist der Park weit führend im Heidekreis.“ Man sei gut aufgestellt.

Eine Fahrt mit Colossos

Das sieht auch Annette Krämer, Kreisfrauensprecherin und Rollstuhlfahrerin, so. Sie konnte sich sogar einen langgehegten Wunsch im Heide Park erfüllen, einmal im Leben mit der größten Holzachterbahn Europas, Colossos, fahren zu dürfen. Dank perfekter Betreuung des Colossos-Teams klappte auch das für eine sportliche Rollstuhl-Benutzerin, die nach der Fahrt über den Holzgiganten nur noch begeistert war: „Das war einfach irre.“

Man wird sicherlich als Person mit einer Behinderung nicht alles fahren können im Park, auch nicht fahren dürfen, weil es trotzdem auch strenge Vorschriften gibt, geben muss, sagt Stephen Nugnis. Aber man kann einige spannende Dinge auch mit der Rollstuhl-Behinderung erleben oder mit anderen Erschwernissen. „Unser Team hilft gern dabei,“ sagt Nugnis, der mit großem Herzen diese Aktion begleitet hat.

SoVD-Freizeitpark-Aktion sehr erfolgreich

SoVD-Kreisvorsitzender Jürgen Hestermann zieht abschließend eine kurze Bilanz des Freizeitpark-Tests: „Ich glaube, wir haben allen drei Parks wichtige Anregungen geben können und werden im kommenden Jahr erneut einen Besuch abstatten.“ Man freue sich beim SoVD darüber, dass die Parks angekündigt haben, die Tipps aufzunehmen und – wenn irgendwie möglich – umzusetzen.   

Klaus Müller

(Bildnachweis: mü)